Q2 STADT-CARRÉ WILTEN

Wohn- und Geschäftsquartier
zweistufiger geladener und anonymer Städtebau- und Architekturwettbewerb

Q2 STADT-CARRÉ WILTEN

Wohn- und Geschäftsquartier
zweistufiger geladener und anonymer Städtebau- und Architekturwettbewerb

1.PREIS WETTBEWERB


Planung | Umsetzung
2015 - 2023

Volumen
220 Wohneinheiten
Handelsfläche / Dienstleister
Bausumme ca. 28.5 Mio.

Bauherr | Auslober
ZIMA Stadtentwicklungs GmbH
Leopoldstraße 1, 6020 Innsbruck

Bauort
Innsbruck | Andreas-Hofer-Straße
Egger-Lienz-Straße, Sonnenburgstraße

Visualisierung
comm.ag

Photos
Peter Koren

 

 

 

Auszug Juryprotokoll

Das Projekt überzeugt auch in der Überarbeitung zur 2. Stufe.
Die angesprochenen Punkte zur Überprüfung wurden innerhalb des Entwurfskonzeptes geklärt.

Die gesamte Anlage gibt dem Blockbau den Charakter eines eigenständigen Quartieres, das trotz völlig unterschiedlicher Herausforderungen zu jeder Richtung seinen homogenen und kohärenten Charakter vermittelt. Dabei ist die diagonal angelegte räumliche Durchdringung sowohl Referenz als auch Anknüpfung an bestehende und auch in der Nachbarschaft zukünftig zu erwartende Bebauung. Die Strenge eines herkömmlichen Baublocks konnte so auf subtile Art und Weise bauplastich überzeugend aufgelöst und in eine städtebaulich vernetzte Struktur übersetzt werden. Dabei stellt die Kohärenz dieser bauplastischen Setzung eine dem vordem gegebenen Bestand entsprechende ganzheitliche Anmutung über den gesamten Baublock her. Das in sich geschlossene Projekt gibt so gegenüber einer möglichen nordseitig zu erwartenden Bebauung kein Präjudiz und tritt einer solchen mit einer maßstäblich freundlichen Volumetrie gegenüber. Die großzügige Ausformung des über dem Supermarkt erhöht liegenden Innenhofes ist eine der gesamten Anlage zu Gute kommende und unverwechselbare Standortqualität und ist nicht von der "geborgten Landschaft" der angrenzenden Liegenschaften abhängig. Die Höhenstaffelung der den Hof umschließenden Baukörper, also insbesondere des niedrigeren hofseitigen Bauteils ermöglicht fast sämtlichen Wohnungen den Sichtbezug zum weiteren Landschaftlichen Horizont der Nordkette. Die besonderen Freiraumqualitäten können an wenigen, aber umso wichtigeren Verbindungslinien noch verbessert werden, dies betrifft insbesondere die Zugänglichkeit des Hofes von den Stiegenhäusern, ebenso eine innerhalb des vorliegenden Entwurfsansatzes vorstellbare Großzügigkeit an der Kreuzung A. Hofer/Egger Lienz-straße, die dem grundsätzlich urbanen Ansatz der kommerziell genutzten Erdgeschoßzone auch entsprechen würde. Die Verkaufsflächen des erdgeschossigen Marktes erfahren durch die eingeschnittenen Atrien eine wesentliche Aufwertung und werden so konzeptionell und bauplastisch mit den darüber liegenden Hofflächen verbunden. Für die aus solchen Freiraumansprüchen zu erwartenden Bepflanzungsmöglichkeiten sind die entsprechenden Voraussetzungen mit angemessenen Erdkörpern und Überschüttungen zu schaffen. Die Situation der Zufahrt zur Anlieferung und zur Tiefgarage ist zu optimieren. Aus den Angaben zur Materialisierung und der Fassadengestaltung ist eine Haltung und Herangehensweise erkennbar, die eine homogene Architektursprache und eine einfühlsame Detailbearbeitung erwarten lässt. Die Anwendung desselben Grundmusters der Fassadengestaltung auch über die Schrägflächen wirken dabei etwas einem formalen und in der Plandarstellung grafisch wirkenden Schematismus verpflichtet und wird in der konkreten Durchbildung an seine Grenzen stoßen, jedenfalls erheblicher Sorgfalt bedürfen. Eine den jeweils entstehenden Sondersituationen entsprechende Ausformung dieser Elemente kann den grundsätzlich schlichten und überzeugenden Duktus der Fassade in dieser Hinsicht noch bereichern.